Von:  dnv-online Trick 17
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Betreff:  Krautreporter: 4 Learnings aus dem Community-Modell


Hallo und Moin!

Hier ist sie: die erste Ausgabe von "Trick 17" 😍
An dieser Stelle werden wir uns ab sofort spannenden Themen rund um Communities, Social Media und die Creator Economy widmen. Schön, dass Du dabei bist!

Für diese Ausgabe habe ich mir das Community-Modell von Krautreporter angeschaut. Das unabhängige Online-Magazin ist seit jeher Community-finanziert und zeichnet sich vor allem durch ein Merkmal aus: Die Redaktion bindet die Mitglieder stark ein. Warum das so gut funktioniert, hat mir Herausgeber Alexander von Streit erklärt.

Weiter unten im Newsletter findest Du darüber hinaus Tipps zu den Plattformen
WhatsApp und TikTok.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen!

⭐⭐⭐

Das Community-Modell von Krautreporter

Die Menschen stehen vor der Marke


Wer sich mit Communities in der Verlagsbranche beschäftigt, kommt an Krautreporter nicht vorbei. Das Online-Magazin ist mit der Mission gestartet, seinen Qualitätsjournalismus nicht über Werbung, sondern nur über die Leser zu finanzieren.

"Wir haben uns dafür entschieden, komplett auf den Teil mit der Werbung zu verzichten und stattdessen ausschließlich auf eine nachhaltige Finanzierung über Mitgliedschaften zu setzen. Wir glauben, dass Journalismus besser funktioniert, wenn er nicht als reine Transaktion funktioniert", wird das Modell in einem Artikel auf der Krautreporter-Website erklärt.

Angefangen hat alles 2014: Um die Idee eines Community-finanzierten Magazins realisieren zu können, starteten die Gründer Sebastian Esser, Philipp Schwörbel und Alexander von Streit eine Crowdfunding-Aktion. Diese brachte dem Team in weniger als zwei Monaten knapp eine Million Euro ein und war damals das größte Crowdfunding im deutschsprachigen Medienbereich.

Alexander von Streit ist Herausgeber und Mitgründer des Online-Magazins Krautreporter und außerdem als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Krautreporter eG tätig - Foto: Thomas Linkel

💡 Heute zählt die Community fast 17.000 Mitglieder, das Modell funktioniert. Wie? Darüber habe ich mich mit Alexander von Streit unterhalten. Meine Learnings aus der Krautreporter-Community habe ich hier für Dich zusammengefasst:

1. Die Autoren müssen nahbar und ansprechbar sein

"Das Wichtigste im Umgang mit einer Community ist, die Sichtbarkeit sowie Nahbarkeit der Autorinnen und Autoren herzustellen", ist sich Alexander sicher.

Bei Krautreporter sieht das so aus:

  • Alle Reporter sind mit ihren Geschichten verbunden. Der Leser weiß also immer, welcher Autor welche Geschichten geschrieben hat – und auch, warum. Womit wir beim zweiten Punkt wären…

  • Gerade im B2C-Journalismus ist es entscheidend, dass die Autoren ihre Agenda, ihre Beweggründe und ihren Background deutlich machen. "Eine mündige Community verlangt eine Möglichkeit zur Einordnung der Geschichten", erklärt der Mitgründer und Herausgeber weiter.

2. Die Autoren sind eigene Community-Modelle

Früher gab es bei Krautreporter eine eigene Community-Abteilung. Heute ist jeder Autor quasi ein eigenständiges Community-Modell. Unabhängig von Krautreporter führen sie eigene Communities mit Mitgliedern, die Fan genau dieses Autors sind.

Das zeigt: Die Communities interessieren sich für die Menschen, mehr noch als für die Marke Krautreporter. "Die Menschen stehen noch vor der Marke, was am Ende aber auch auf die Marke einzahlt", betont Alexander. 🙌

Interessant auch: Eine Autoren-Community ist nicht unbedingt deckungsgleich mit der Krautreporter-Community. Neben den Krautreporter-Newslettern betreiben viele Autoren eigene Newsletter. Diese können auch Abonnenten außerhalb der Krautreporter-Community empfangen. Aus Vertriebssicht ist das gut, verrät Alexander. So kann man auch diese Leser für Krautreporter begeistern und eventuell zu Mitgliedern konvertieren.

3. Die Mitglieder werden richtig einbezogen

Die Krautreporter-Redaktion hat es sich auf die Fahne geschrieben, ihre Mitglieder einzubinden. Das entspreche dem Selbstverständnis des Teams, erklärt Alexander: "Wir verstehen Journalismus nicht als ein Produkt, das wir dem Publikum vorlegen, sondern als Produkt, das gemeinsam mit der Community entstehen kann", betont er.

Die Mitglieder sollen sich als Teil der Redaktion verstehen, können über Themen abstimmen und sogar selbst Vorschläge machen.

4. Im Newsletter wird zum Mitmachen angeregt

💌 Der wichtigste Kommunikationskanal, um den Dialog mit der Community zu fördern, ist bei Krautreporter – wenig überraschend – der Newsletter. Dabei zählen sowohl die eigenständigen Newsletter der einzelnen Autoren als auch die der Marke Krautreporter.

In den Newslettern machen die Autoren den Lesern beispielsweise Gesprächsangebote oder führen Umfragen durch. Auf Umfragen zu Recherche-Ideen kommen schon mal bis zu 2.000 Antworten zurück.

Darüber hinaus nutzt Krautreporter auch die Kommentare unter den einzelnen Artikeln oder in den sozialen Netzwerken, um mit den Lesern in den Dialog zu treten.

Ebenso wie Events: Krautreporter bietet Zoom-Meetings an, bei denen sich die Mitglieder mit den Autoren über verschiedene Themen austauschen können. Gelegentlich gibt es auch Live-Formate in der Redaktion, bei denen sich die Community aktiv einbringen kann.

🚀 Community-Modelle gibt es viele, ebenso wie Erfolgsgeschichten. Was macht Krautreporter am Ende so besonders?
Als das Magazin vor zehn Jahren an den Start ging, wollte das Team besseren Online-Journalismus anbieten – unabhängig von Werbekunden, mitbestimmt und finanziert durch die Community. Ein Modell, das zu diesem Zeitpunkt relativ neu war. Es funktioniert, weil Krautreporter die Menschen in den Mittelpunkt stellt und echten Dialog auf Augenhöhe ermöglicht.

Übrigens: Wer Mitglied in der Krautreporter-Community werden möchte, dem stehen drei Optionen zur Verfügung:
- Eine normale Mitgliedschaft für 7€/Monat
- Eine Fördermitgliedschaft für 10€/Monat (inkl. ein Gastzugang)
- Eine große Mitgliedschaft für Familie, Büro oder WG für 15€/Monat (inkl. 5 Gastzugänge)

In der "Trick-Kiste" stelle ich Dir verschiedene Infos im snackable Stil zusammen – hier einmal ein Tipp zum Thema Community, dort eine News zu Social-Media-Plattformen. Halt die Augen offen. Dann findest Du hoffentlich auch nützliche Infos für Deinen eigenen "Werkzeugkasten". Los geht's:

11.000 Abonnenten zählt der WhatsApp-Kanal der NOZ. Um die Follower sowie ihre Bedürfnisse besser kennenzulernen und darauf eingehen zu können, führte das Team eine Umfrage durch.

Ein Ergebnis: 53 Prozent der NOZ-Follower auf WhatsApp folgen keinem anderen Social-Kanal der regionalen Tageszeitung. Für Uli Bunsmann, Social Media Specialist bei NOZ Digital, verdeutlicht diese Zahl unter anderem das gute Standing von WhatsApp in der Bevölkerung – eine Plattform, die alle Generationen verbindet.

Zwar gehört TikTok hierzulande noch nicht ganz zu den beliebtesten Social-Media-Plattformen, mit über 20 Millionen Nutzern sollte die App aber auch nicht ignoriert werden.

🕙 Im Durchschnitt verbringt ein hiesiger TikTok User 37,38 Stunden pro Monat in der App. (Zum Vergleich: Laut der Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes verbringen die Deutschen im Durchschnitt weniger als eine Stunde pro Tag im Bad, also mit der Körperpflege. Das macht maximal 31 Stunden Badezimmerzeit pro Monat.)

Und die Nutzungszahlen steigen weiter. Wer im Alltag seiner Kunden – vor allem der jüngeren Generationen – präsent sein möchte, ist bei TikTok also sicher nicht an der falschen Adresse.

Viele Brands nutzen diese Plattform bereits, um neue Zielgruppen zu erschließen, sich bei diesen menschlich und humorvoll zu präsentieren oder die Markenbekanntheit zu stärken.

Doch wie ist man erfolgreich auf TikTok?

Das verrät uns Eva Jucikas von der Strategieberatung Odaline. Sie weiß, wie die Plattform funktioniert und worauf Unternehmen beim Einstieg achten müssen:

💡 Eine wesentliche Neuerung durch TikTok ist die Implementierung des sogenannten "Content Graphs". Dieser Algorithmus verändert die Art und Weise, wie Nutzer Inhalte sehen. Statt hauptsächlich Beiträge von gefolgten Konten zu erhalten, bekommen sie nun eine breitere Palette an Inhalten präsentiert, die auf ihren individuellen Interessen basieren. Dadurch gewinnt die Inhaltsqualität stark an Bedeutung. Um auf dieser Plattform erfolgreich zu sein, ist es daher ratsam, sich intensiv mit TikTok, seinen Inhalten und den Plattformdynamiken zu beschäftigen. Evas Tipps:

  • Think like a Creator 💭 Wie oben beschrieben, ist TikTok eine Plattform mit eigenen Dynamiken. Für den Aufbau erfolgreicher Kanäle ist es wichtig, sich mit der Plattform, den Inhalten und den dort aktiven Creatoren zu beschäftigen. Inhalte erreichen ihre maximale Wirkung nur, wenn sie spezifisch für TikTok und dessen Publikum konzipiert sind. Viele erfolgreiche Creatoren zeigen, wie effektiver Content gestaltet sein sollte. Um ein tiefes Verständnis für TikTok zu entwickeln, empfiehlt es sich, regelmäßig die "For You Page" – also die Startseite von TikTok – zu explorieren und ein Gespür für das Storytelling und die dort vorherrschenden Trends zu bekommen.

  • Formatideen testen und regelmäßig posten 📲 Für den Einstieg bei TikTok ist es ratsam, verschiedene Content-Formate zu testen und deren Erfolg anhand von Kennzahlen wie der View Time, der View-Anzahl oder dem Sentiment in den Kommentarspalten zu bewerten. Nach einer konstanten Veröffentlichungsphase von zwei bis drei Monaten sollte eine Analyse der verschiedenen Formate durchgeführt werden. Basierend auf dieser Analyse kann entschieden werden, welche Inhalte eingestellt, angepasst, fortgeführt oder optimiert werden sollten. Die Frequenz der Videoveröffentlichungen auf TikTok ist variabel und sollte sich nach den spezifischen Zielen und verfügbaren Ressourcen richten.

  • Starken Videoeinstieg nutzen 💪 Die kurze Aufmerksamkeitsspanne der TikTok-Nutzer erfordert, dass Videos sofort fesseln. Nutzer entscheiden oft innerhalb der ersten Sekunden beim Scrollen durch die "For You Page", ob sie ein Video weiter ansehen. Daher ist ein starker, unmittelbarer Einstieg – ein sogenannter "Hook" – innerhalb der ersten ein bis zwei Sekunden entscheidend. Dies kann zum Beispiel durch überraschende Fakten, emotionale Ansprache oder Humor erreicht werden.

Eva Jucikas ist Senior Strategy Consultant bei Odaline. Die digitale Strategieberatung betreut Kunden je nach Bedarf von der Strategie, über Kreativideen und Content bis hin zur Mediaberatung ganzheitlich. Dabei setzt Odaline auf die Zusammenarbeit in der Werbebranche und kollaboriert projektabhängig mit weiteren Agenturen und Experten. Eva entwickelte die Social-Media-Strategien für Harry Potter Deutschland und den Naturschutzbund Deutschland e.V. und führte mit ihrem Projektteam die entsprechenden TikTok-Kanäle ein, die heute erfolgreich laufen. – Foto: Robin Schmidt & Deborah Herber

Du hast bis zum Ende des Newsletters gescrollt – Danke! 😍
Ich hoffe, Du hattest genauso viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben dieses Newsletters.

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Zum Schluss habe ich noch ein paar random facts about me, damit Du weißt, mit wem Du es hier eigentlich zu tun hast:

🌊 Für mich ist ein Urlaub in Dänemark – dem Land der "Hygge" – einfach der Inbegriff von Erholung. Ich liebe die dänische Nordseeküste, starken Wind und die umwerfenden Sonnenuntergänge.

📱Meine Screentime am Handy beträgt im Schnitt 3h am Tag. Unter den meistgenutzten Apps sind dabei WhatsApp, YouTube, Spotify und Instagram.

💃 Einen großen Teil meiner Freizeit verbringe ich mit meinem allerliebsten Hobby Cheerdance. Ich trete selbst auf Meisterschaften an und trainiere zudem ein Junior Team.

So... Das war's für heute.

Wie hat Dir die erste Ausgabe von "Trick 17" gefallen? Lass es mich unbedingt wissen! 🙏
In meinem Postfach ist für jede Art von Feedback Platz – einfach an sophia.fiedler@presse-fachverlag.de schreiben.

Ich freue mich, von Dir zu hören.
Und falls Du magst, hörst Du spätestens nächsten Monat wieder von mir 👋

Herzlichst,
Sophia





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