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Dienstag, 16. Juli 2024

Was braucht es für eine funktionierende Medienlandschaft innerhalb von Gesellschaft und Demokratie? Darüber sprachen Peter Strahlendorf (li.) und Dr. Carsten Brosda beim Sommerfest des MVFP Nord - Fotos: Klaus Knuffmann

MVFP Nord Sommerfest: Debatte über Presseförderung, Leistungsschutz und KI

Es war das erste Sommerfest des MVFP Nord: Mitgliedsunternehmen, Marktpartner und Gäste aus der Politik kamen am 4. Juli 2024 in der Heine-Villa in Hamburg zusammen, um bei sonnigem Wetter, Buffet und Musik aktuelle Themen der Branche zu besprechen, zu netzwerken und einen geselligen Sommerabend zu erleben.

Peter Strahlendorf, Vorsitzender des Regionalverbands, Geschäftsführer des Presse Fachverlags und New Business Verlags sowie Verleger von DNV – Der Neue Vertrieb, begrüßte die Gäste und richtete in der Folge stellvertretend für die Verlagsbranche drei Wünsche an die Politik. Jene war zuvorderst durch Dr. Carsten Brosda vertreten, Senator für Kultur und Medien der Stadt Hamburg.

Die Wünsche betrafen drei Bereiche, in denen die Medienbranche die Herausforderungen nicht allein aus eigener Kraft bewältigen könne und auf die Unterstützung der Politik angewiesen sei: Presseförderung, Leistungsschutz sowie künstliche Intelligenz.

„Ohne verlässlich wirtschaftliche Grundlage keine Vielfalt“

Mit Blick auf die Presseförderung unterstrich Strahlendorf die Vorteile und Idee einer Reduzierung der Mehrwertsteuer, für die sich auch Brosda schon mal ausgesprochen hatte. Bezüglich des Leistungsschutzes und der fairen Vergütung von Verlagsinhalten wies Strahlendorf darauf hin, dass die Verlage im Grunde keine große Verhandlungsmacht gegenüber Digitalkonzernen wie Google, Meta und Alphabet hätten.

Und zu künstlicher Intelligenz und deren Bedrohung erklärte Strahlendorf: „Die künstliche Intelligenz greift uns dort an, wo wir unsere grundsätzliche Wertschöpfung erzielen – bei dem Content, den wir durch die Beschäftigung von kreativen Menschen erstellen.“ Von diesem Content profitiere die gesamte Gesellschaft ebenso wie Kultur, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Mit Blick auf künstliche Intelligenz und deren Umgang mit Verlagsinhalten brauche es ein „robustes Schutzwerk“ sowie „klare Regeln, wie menschliche Kreativität und Urheberschaft gegenüber den Zugriffen der KI ernsthaft geschützt werden können“. Verlage müssten frei entscheiden können, ob und wie KI ihre Inhalte nutzen darf. Es brauche klare Grundlagen, und da sei die Politik gefordert. „Ohne eine verlässliche wirtschaftliche Grundlage werden wir die Vielfalt dessen, was wir heute an Medien, Medienmarken und Inhalten haben, mit Sicherheit nicht erhalten können.“

Brosda: Verlage müssen eigene Bedeutsamkeit begründen

Brosda erkannte in seiner darauffolgenden Rede die genannten Herausforderungen an, bezeichnete die Idee der Mehrwertsteuersenkung als „charmant“ und eine etwaige Anpassung des Leistungsschutzrechts, auch im Hinblick auf KI, als „schweren Gang“. Er mahnte aber auch an, dass Verlage der Gesellschaft und Politik immer wieder klar machen müssen, warum ihre Produkte und Inhalte schützenswert sind. Die Branche müsse immer wieder ins Bewusstsein rufen, „warum wir journalistische, redaktionelle, mediale, privatwirtschaftliche entwickelte Angebote brauchen für eine Demokratie“, so Brosda.

Zugleich hatte er selbst einige Wünsche mitgebracht, die er nun an die Verlage richtete. Zum einen geht es ihm darum, „Räume zu schaffen, in denen man unterschiedlicher Ansicht und Meinung sein und darüber in die Argumentation gehen kann“. Das könne nicht allein Aufgabe des Staates sein, es brauche die Verleger und Journalisten dazu.

Zum anderen brauche es in der Gesellschaft wieder eine bessere gemeinsame Grundlage für Kommunikation, auf deren Basis dann auch Gespräche über Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheit stattfinden können. Journalismus und Verlage mit ihren Produkten haben laut Brosda die Möglichkeit, eine solche Grundlage zu schaffen. „Das ist unerlässlich dafür, dass wir als Demokratie durch diese Zeit kommen“, so Hamburgs Kultur- und Mediensenator. Er vermisse ein Stück weit eine öffentliche „Meta-Diskussion darüber, wie wir miteinander kommunizieren in unserer Gesellschaft“.

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