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Dienstag, 16. Juli 2024

Könnte es in Deutschland bald ein kostenfreies Netflix-Abo geben? Konkrete Pläne dazu wurden von dem Streaming-Anbieter noch nicht geäußert, es ist aber immer wieder im Gespräch - Foto: Adobe Stock, Ruggiero Scardigno

Netflix zieht kostenfreies Abo in Erwägung

Der Streaming-Anbieter Netflix plant offenbar, neue Interessenten durch ein kostenfreies Abo zu erreichen: Zwar konnte der Streaming-Dienst die Abo-Zahlen im vierten Quartal 2023 deutlich stärker steigern als erwartet und verdrängte im Ranking der 100 wertvollsten Börsen-Unternehmen sogar Walt Disney von Platz 1. Trotzdem muss das Unternehmen seine Bemühungen um Neukunden intensivieren, welches – dem Medienunternehmen Bloomberg zufolge – sonst stark verlangsamt wird. Irgendwann werde es demzufolge notwendig sein, mit Werbung mehr Umsatz zu erzielen. Da dies nur durch eine größere Reichweite gelingt, erwägt Netflix daher nun, ein rein werbefinanziertes und für Nutzer damit kostenfreies Abo-Angebot im Portfolio zu ergänzen. Einen konkreten Termin für die Einführung dieses Abos gibt es noch nicht.

Von dem neuen Abo erhofft Netflix sich, mehr Menschen zu erreichen, die sich den Dienst nicht leisten oder nur schwer bezahlen können. Ein erstes Experiment in dem Bereich hat es im Dezember 2021 schonmal gegeben: Hier stellte Netflix Nutzern in Kenia ein kostenfreies Angebot zur Verfügung, dieses wurde jedoch im Jahr 2023 wieder eingestellt. Bloomberg zufolge hätten Führungskräfte des Streaming-Dienstes darüber diskutiert, stattdessen kostenlose Angebote in größeren Märkten wie Deutschland oder Japan einzuführen, wo Free-TV immer noch eine große Rolle spiele und ein derartiges Abo sehr gefragt sein könnte.

Werbefinanziertes Abo könnte mehr Werbepartner überzeugen

So würde für Werbekunden auch ein attraktiveres Umfeld entstehen. Denn: In puncto Videostreaming gehört Netflix zu den größten Anbietern überhaupt, doch bei Werbeeinnahmen steht der Streaming-Dienst noch ziemlich am Anfang, zeigt die Studie „June 2024´s New Quarterly US Ad Forecast Through 2028“ von Madison and Wall. Bei den Werbeeinnahmen landen hier Giganten wie YouTube (13 Mrd. Dollar), Disney (8,7 Mrd. Dollar) und Paramount (7,6 Mrd. Dollar) auf den ersten drei Plätzen. Netflix steht, mit 0,4 Mrd. Dollar, auf Platz 10.

Amazon Prime und Disney + gingen in puncto Werbung einen anderen Weg: Die beiden Streaming-Dienste schalteten Werbung für alle User und kommunizierten den Kunden, dass sie auf ein teureres Abo umsteigen müssten, um werbefrei schauen zu können. Das mag auf den ersten Blick die weniger kundenfreundliche Vorgehensweise sein, doch hier erreicht die Werbung so auf Anhieb ein größeres Publikum. Bloomberg zufolge würden bei Amazon Prime so mittlerweile mehr als 75 Prozent der Abonnenten mit Werbung schauen. Zudem würden beide Streaming-Anbieter Werbepartnern niedrigere Preise anbieten – eine Strategie, die Netflix so nicht fahren könne, da es sich jahrelang als werbefreies Fernsehen positioniert und in puncto Werbefinanzierung weniger Erfahrung habe.

Mai 2024: Netflix hebt Abo-Preise an

Da der Streaming-Markt generell als umkämpft gilt und immer mehr Konkurrenten mitmischen, reagiert Netflix auf die Umstände außerdem nicht nur mit einer verstärkten Werbefinanzierung, sondern auch mit im Mai 2024 angehobenen Abo-Preisen. Folgende Angebote stellt Netflix Usern also aktuell zur Verfügung: Das im November 2022 eingeführte Basis-Abo mit Werbung für 4,99 Euro im Monat, das Basis-Abo für Bestandskunden für 9,99 Euro im Monat (vorher 7,99 Euro), das Standard-Abo für 13,99 Euro im Monat (vorher 12,99 Euro) und das Premium-Abo für 19,99 Euro im Monat (vorher 17,99 Euro).

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