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Dienstag, 16. Juli 2024

Laut dem Bango-Report handelt es sich bei 12 Prozent aller Abonnements, die Europäer abschließen, um Nachrichten- oder Zeitschriften-Abos - Abb.: Bango

Europäer wollen Abo-Bundles

Die Mehrheit der Europäer wünscht sich die Möglichkeit, mehrere Abonnements zu bündeln. Das ergibt ein Report des Technologie-Service-Anbieters Bango. Demnach finden 65 Prozent der befragten Europäer, dass das im Markt verfügbare Angebot an Abo-Services zu groß ist. 46 Prozent sind frustriert, dass sie nicht alle Abos an einem Ort organisieren können. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer würden gern alle ihre Abos zusammen in einer monatlichen Rechnung bezahlen. Aktuell geben Europäer 696 Euro pro Jahr (entspricht etwa 58 Euro pro Monat) für Abonnements aus. Bei den Deutschen sind es 684 Euro. Zum Vergleich: US-Amerikaner bezahlen im Durchschnitt 863 Euro pro Jahr für Abonnements. Europäer haben im Durchschnitt 3,2 Abos (und bezahlen pro Abo monatlich rund 18 Euro), Deutsche 3,3 und US-Amerikaner 4,5.

Europäer bezahlen durchschnittlich 696 Euro pro Jahr für Abos. Bei den Deutschen sind es 684 Euro pro Jahr - Abb.:Bango

Unzufriedenheiten in Verbindung zu Abonnements hängen oft mit Kosten zusammen. Das ist vor allem während der derzeitigen Inflation und den damit verbundenen hohen Lebenskosten der Fall. Laut der Umfrage können sich 60 Prozent der Europäer nicht alle Abos, die sie gerne hätten, leisten. In Deutschland sind es mit 53 Prozent zumindest weniger als bei den Nachbarländern, aber noch immer über die Hälfte. 42 Prozent der Europäer und 30 Prozent der Deutschen haben bereits ein Abonnement auf Grund einer Preiserhöhung gekündigt.

Um Kündigungen auf Grund von finanziellen Gründen zu vermeiden, setzen viele Abo-Anbieter auf Flexible Pricing. Das bedeutet, dass verschiedenen Menschen, basierend auf ihrem Nutzerverhalten, verschiedene Preise gezeigt werden. Auch werden vermehrt günstigere Abo-Optionen mit Werbung angeboten. Zwar gaben 76 Prozent aller befragten Europäer an, dass kostenpflichtige Abos ihrer Meinung nach niemals Werbung beinhalten sollten, doch nur 24 Prozent der Deutschen kündigen Abos nur auf Grund der Einführung von Werbung. Davon lässt sich erahnen, dass vergleichsweise viele Deutsche bereit sind, für ein Abo zu bezahlen, das Werbung beinhaltet. Daher könnten Abo-Modelle mit Werbung womöglich vor allem für Verlage aus Deutschland eine gute Möglichkeit sein, um Abonnenten zu binden oder zu gewinnen.

Vor allem Deutsche verlieren Überblick

Die Probleme, die die Befragten in dem Report ansprechen, könnten, laut Bango, mit einem Bundling-Angebot gelöst werden. Dieses würde mehrere Abonnements in einem Angebot kombinieren. Somit könnten Nutzer diese Abos alle an einem Ort organisieren und mit einer Rechnung alle Abos bezahlen.

In Deutschland bieten vereinzelt Verlage bereits kleinere Bundles an. Es gibt zum Beispiel von der Bild aus dem Axel Springer Verlag bereits mehrere Bundles mit verschiedenen Partnern. So startete die Bild im Oktober 2023 als erste deutsche Zeitung ein Abo-Bundle mit dem Video-Streaming-Service Amazon Prime. Im selben Monat ging das Premium-Kombi-Abo der Hamburger Spiegel Gruppe an Start. Dabei handelt es sich um ein Abo-Bundle, das Inhalte der Webseiten und Apps der Zeitschriften Spiegel, Manager Magazin und Harvard Business Manager bündelt.

Experten empfehlen möglichst große Bundles

Verlagsübergreifend bietet die Plattform Readly bereits eine digitale Magazin-Flatrate, die nach eigenen Angaben 7.700 Titel umfasst. Laut einer Studie von Lukas Erbrich, Christian-Mathias Wellbrock, Frank Lobigs und Christopher Bushow, könnten solche anbieterübergreifende Bundles zehn Prozent mehr Digitalumsatz für die Pressebranche ermöglichen. Im DNV-Interview erklärte Christian-Mathias Wellbrock: “Umsatzoptimal wäre ein möglichst großes Bündel mit möglichst allen digitalen Formaten zu einem monatlichen Preis von etwa 10-15 Euro.” Auch die Vielfalt von Inhalten innerhalb eines Bundles sei von hoher Bedeutung.

Dem Report zufolge könnte es sich für Verlage lohnen, mehr dieser Bundles anzubieten und diese auszuweiten. Mit 32 Prozent ist der Anteil von Nutzern, die Überblick über ihre Abos verlieren, in Deutschland höher als im Rest Europas. Daher könnten Bundles vor allem hierzulande erfolgreich sein.

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