Die Printmedien sind bzw. waren einer der größten - wenn nicht gar der größte Arbeitgeber für die Journalisten in Deutschland. Durch die wegbrechenden Werbe-Erlöse steht den Verlagen deutlich weniger Geld zur Verfügung, was sich auch auf die Beschäftigung von Journalisten auswirkt. Diese Werbe-Milliarden landen inzwischen zum überwiegenden in den Kassen von Google & Co. und sind dabei für den Journalismus verloren.

Dieses Dilemma ist seit Jahren bekannt. 2011 wollte die August Schwingenstein Stiftung hier ein wenig Abhilfe schaffen und startete die Plattform 'torial (mehr Detail finden sich bei der DNV-Schwester new business) Die fungiert als Mittler zwischen Journalisten und potentiellen Auftraggebern für journalistische Leistungen. Inzwischen gehören dem Netzwerk über 6.000 Journalistinnen und Journalisten an.

Um die Zukunft von 'torial ist es nicht gut bestellt, denn es fehlt an finanzmiellen Mittel, um sie ab 2024 weiter zu betreiben. Das haben die 'torial-Macher um Konrad Schwingenstein und Markus von Jordan kürzlich im Newsletter an die Mitglieder mitgeteilt.

Bemerkenswerterweise soll es auch bei den Journalisten-Verbänden kein Interesse gegeben haben - das geht ebenfalls aus der Mail an die Mitglieder hervor: "wir hatten immer die Idee, dass es ziemlich ideal gewesen wäre, wenn einer der Verbände torial weitergeführt hätte. Keiner hat eine technisch so ausgereifte Lösung für qualitatives Networking unter JournalistInnen. Und eigentlich meint man ja, wäre das aber eine absolut relevante Leistung für einen Verband. Aber obwohl wir torial kostenlos und weitgehend bedingungslos überlassen hätten, konnten wir niemanden überzeugen."