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Mittwoch, 17. Juli 2024

Bei den Meta-Diensten Instagram und Facebook müssen sich die User jetzt entscheiden: Weiter mit Werbung oder Abo abschließen - Screenshot: Instagram/Meta

So stellt Meta seine User vor die Wahl: Werbung oder Abo?

Der US-amerikanische Social-Media-Konzern Meta steht in der EU unter Druck. Grund dafür sind die immer strikteren Datenschutzbestimmungen. Demnach darf Meta aktuell keine Nutzerdaten mehr sammeln und verwenden, um personalisierte Werbung auszuspielen – es sei denn, der User stimmt diesem Hergang explizit zu.

Seit November 2023 stellt Meta die User seiner Social-Media-Dienste Instagram und Facebook nun vor die Wahl: Entweder sie erklären sich mit der Verwendung ihrer Informationen einverstanden und erhalten weiterhin personalisierte Werbung oder sie schließen ein Abo ab. Das Abo führte Meta erst kürzlich ein (DNV berichtete). Hier erhalten User neuerdings die Chance, die Meta-Dienste komplett ohne Werbung und somit ohne Zustimmung zum Sammeln von Daten zu nutzen. Wer das Abo über das Web abschließt, bezahlt 9,99 Euro im Monat. Bei einer Buchung über die App-Stores fallen monatlich satte 12,99 Euro an.

Was die Optionen jeweils beinhalten, macht Meta in einer übersichtlichen Auflistung deutlich - Screenshot: Instagram/Meta

Die User in EU-Ländern treffen aktuell nach und nach auf ein umfangreiches Pop-up, welches die beiden Auswahlmöglichkeiten gegenüberstellt. Eine Option, die Auswahl zu überspringen oder abzubrechen, gibt es nicht. Sie müssen entscheiden: Abo abschließen und ohne Werbung verwenden vs. Kostenfrei mit Werbung verwenden. Welche Auswirkungen die jeweiligen Optionen haben, erklärt Meta in übersichtlichen Auflistungen direkt im nächsten Schritt. Ausführlichere Infos finden Interessierte durch weiterführende Links.

Wie gehen Verlage in dieser Situation vor?

Vor der Notwendigkeit, Zustimmungen für personalisierte Werbung einzusammeln und so den Datenschutzbestimmungen zu entsprechen, stehen auch Verlagshäuser. Neben bezahlpflichtigen Abonnements sind Werbeeinnahmen durch Anzeigen auf den Websites der Nachrichtenanbieter wichtige Erlösquellen. Daher fordern Medienmarken wie etwa die Süddeutsche Zeitung ihre Website-Besucher auf, sich zu entscheiden: Weiter mit Werbung oder Plus-Abo abschließen.

Auch Medienmarken wie die SZ achten auf die Datenschutzbestimmungen und lassen ihren Lesern die Wahl - Screenshot: sueddeutsche.de

Der Vorgang ist vergleichbar mit der Aufmachung bei Meta. Die Optionen werden kurz erklärt, weitere Infos können auf Wunsch aufgerufen werden. Der entscheidende Unterschied liegt allerdings in der Gestaltung der Abos. Denn während Meta 12,99 Euro im Monat für die werbefreie Nutzung von Instagram und Facebook verlangt, enthalten die Abo-Angebote auf Verlagsseite weitere Mehrwerte. Neben weniger bis zu keiner Werbung bekommen Abonnenten hier bekanntlich auch Zugriff auf zusätzliche Inhalte.

Mit dem Versprechen auf ein optimales Nutzererlebnis will der SHZ seine Website-Besucher dazu bewegen, der Verwendung ihrer Daten zuzustimmen - Screenshot: shz.de

Noch ein weiteres Detail fällt auf: Auf der einen Seite läutet Meta den Auswahlprozess mit folgenden Worten ein: „Aufgrund sich ändernder Gesetze in deiner Region kannst du jetzt auswählen, dass du Meta-Produkte weiterhin kostenfrei nutzen möchtest.“ Damit hebt der Konzern die schwierige Datenschutzsituation hervor, die es notwendig macht, eine Zustimmung einzufordern. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag auf der anderen Seite holt seine User beispielsweise mit dem Versprechen „Wir wollen Ihnen das optimale Nutzererlebnis bieten“ ab. Die Bedingungen sind jedoch die gleichen: Auch hier sollen die Website-Besucher Cookies und andere Technologien akzeptieren, die den Datenaustausch mit Werbepartner ermöglichen.

Es bleibt nun abzuwarten, wie viele Instagram- und Facebook-User auf das Abo-Modell anspringen. Sicher ist, dass sich Meta – wie alle anderen digitalen Medienanbieter – entsprechend der Datenschutzbestimmungen in der EU absichert. Im Auswahlprozess setzt der Konzern auf eine persönliche Ansprache und fasst die wichtigsten Bedingungen kurz und übersichtlich zusammen. Damit kommt Meta den Bedürfnissen seiner Nutzerschaft – besonders bei Instagram – in einem angemessenen Umfang entgegen.

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