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Dienstag, 16. Juli 2024

Der Online-Dienst Discord startete ursprünglich als Plattform für Gamer, konnte sich mit den Jahren jedoch zu einer Plattform für so gut wie jede Community entwickeln - Foto: Diego, AdobeStock

Discord als Community-Plattform

Kundenbindung und das Engagement mit der eigenen Community sind unabdingbar für jede Medienmarke, denn ohne das Interesse und den Rückhalt einer Gemeinschaft ist jedes noch so durchdachte Geschäftsmodell nutzlos. Vor allem in puncto Abonnement gilt mittlerweile für viele Verlage: Die Kundenbindung zu Bestandsabonnenten zu stärken, ist für viele Medienmarken mittlerweile relevanter als die Neukundengewinnung – denn je stärker die Bindung und je loyaler ein Abonnent, desto länger bleibt die Beziehung bestehen.

Ist die eigene Community erstmal aufgebaut, wünscht diese sich oft einen Ort zum Austauschen, Vernetzen und Teilen. Verlage setzen dafür meist auf eine Mischung aus verschiedenen Kanälen: Social Media, Leserbriefe, Blogs oder die eigene Website sind denkbar, genauso wie Drittplattformen oder Foren.

Ein Community-Management-Tool, das bisher vor allem in der Creator-Economy und außerdem stark in der Gaming-Branche genutzt wird, ist der Instant-Messaging-Dienst Discord. Dieser startete im Jahr 2015 ursprünglich vor allem als Chat für die Gaming-Community. Mittlerweile hat der Online-Dienst sich zu einer Plattform entwickelt, die für so gut wie jede Community genutzt werden kann – und dabei außerdem Monetarisierungsmöglichkeiten für Creators bietet und diese stets erweitert.

Communities können Server monetär unterstützen

Discord ist unter anderem deshalb für Communities attraktiv, weil die sogenannten Discord-Server nach eigenem Ermessen gestaltet und zunächst kostenfrei erstellt werden können. Jeder Server besteht dann aus themenbasierten Kanälen, die jeweils in mehrere Unter-Kategorien eingeteilt werden können. Innerhalb der Kanäle können für die einzelnen Mitglieder zudem verschiedene Rollen erstellt und verwaltet werden.

Server-Inhaber haben dann eine Vielzahl an Möglichkeiten (beispielsweise eigene Sticker, Emojis oder von Discord implementierte Spiele), um ihre Community zu unterhalten. Wer dabei außerdem ein Abonnement von Discord selbst abschließt, schaltet weitere Vorteile frei (beispielsweise größere Upload-Möglichkeiten oder mehr Emoji- und Sticker-Plätze), die für den eigenen oder fremde Server genutzt werden können. So kann nicht nur der Server-Inhaber selbst, sondern auch jedes Community-Mitglied des Servers durch sogenannte „Server-Boosts“, die sowohl im Discord-Abo enthalten als auch für Nicht-Abonnenten (zu einem teureren Preis) verfügbar sind, einen Server "erweitern" und monatlich unterstützen.

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Seit Dezember 2022 profitieren amerikanische Discord-Nutzer außerdem von einer weiteren Monetarisierungsform: Seither ist es Server-Inhabern in Amerika möglich, für ihre Communities selbst ein Monatsabo auf dem jeweiligen Server und dadurch über Discord bezahlpflichtige Inhalte anzubieten. Eine offizielle Ankündigung gibt es dazu noch nicht, doch die aktuell nur in Amerika angebotenen Services könnten künftig ebenso auf weiteren Kontinenten ausgerollt werden. Denn: Auch in Deutschland finden sich mit Twitch-Streamern und Let´s Playern wie Gronkh oder Lara Loft Beispiele für große Discord-Communities, in denen sich das Monetarisierungs-Modell als profitabel erweisen könnte.

Durch die zahlreichen, bezahlpflichtigen Angebote hat Discord ein ganzes „Monetarisierungs-Ökosystem“ geschaffen, das sich aus dem Discord-Nitro-Abo-Modell, den zusätzlichen Server-Boosts, sowie aus den Server-Abonnements und den Server-Shops speist, die ebenfalls bisher nur in Amerika verfügbar sind. Kürzlich wurde dieses Ökosystem um eine neue Funktion erweitert: Discord-User können ihre Profile nun mit sogenannten Avatar-Dekorationen und Profileffekten verschönern. Damit folgt Discord einem Trend, der auch in der Gaming-Branche üblich ist und von den Communities dort gern genutzt wird: So ist es in Online-Spielen wie beispielsweise League of Legends oder Minecraft möglich, die dort spielbaren Charaktere mit unterschiedlichen (teils bezahlpflichtigen) „Skins“ äußerlich an die eigenen Präferenzen anzupassen.

Profilverschönerungen im Halloween-Stil: Discord bietet Usern nun auch Avatardekorationen und Profileffekte, mit denen Profile personalisiert werden können - wobei Discord-Nitro-Abonnenten hierauf früher Zugriff erhalten. Einige Angebote gelten jedoch nur saisonal - Abbildung: Screenshot Discord, Presse Fachverlag

Auch hier kosten die Personalisierungsmöglichkeiten für Abonnenten weniger als für Nicht-Abonnenten. Zudem sind einige Dekorationen und Effekte nur saisonal verfügbar, bleiben danach aber im Repertoire des Discord-Users gespeichert. Dadurch könnte also zusätzlich der Sammeldrang angesprochen werden, der viele Gaming-Communities auszeichnet – die wiederum immer noch einen Großteil der Discord-User ausmachen.

Wie sich das Preismodell für Nicht-Abonnenten und Abonnenten bei Discord gestaltet und welche Vorteile die Monetarisierungsmöglichkeiten Communities bieten, lesen Sie in DNV-Ausgabe 09/2023.

 

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