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Mittwoch, 17. Juli 2024

Die Prognosen im E-Commerce gehen für 2023 nun von einem Umsatzrückgang statt von einem leichten Wachstum aus - Abb.: Grafvision - Fotolia

E-Commerce-Umsatz weiter deutlich rückläufig

Die allgemein schlechte Konsumstimmung zeigt sich auch im Online-Handel wieder deutlich. Im zweiten Quartal 2023 lag der E-Commerce-Umsatz in Deutschland bei 19,17 Mrd. Euro und damit 12,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Immerhin fiel der Rückgang weniger stark aus als zu Jahresbeginn. Unter dem Strich bleibt für das gesamte erste Halbjahr 2023 dennoch ein Rückgang des E-Commerce-Umsatzes von 13,7 Prozent stehen. Dies geht aus Daten des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (BEVH) hervor.

„Zum anfänglichen Konsumschock mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist eine ganze Reihe negativer Wirtschaftsdaten hinzugekommen, die den Negativtrend im Handel verstetigen“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BEVH. „Deutschland ist, wie viele andere Länder auch, in der Rezession. Davon kann sich der Onlinehandel nicht abkoppeln. Nur teure Maßnahmen wie das 49-Euro-Ticket begrenzen derzeit die Inflation. Scheinbar hohe Lohnzuwächse werden durch die kalte Progression oft wieder kassiert. Solange die Menschen erwarten, dass ihre Reallöhne sinken und finanzielle Sonderbelastungen zunehmen, werden sie sich jeden Einkauf gut überlegen. Wir gehen davon aus, dass sich daran auch in nächster Zeit nichts ändern wird.“

Eine Mitgliederbefragung des BEVH hat zudem ergeben, dass zwei Drittel der Unternehmen ihre geplanten Umsätze für das zweite Quartal nicht erreicht haben. Für das erste Quartal gaben dies nur etwa 50 Prozent der Befragten an. Zwar gibt nur rund jeder zweite Befragte (51,4 Prozent) an, im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr Umsatz verloren zu haben (erstes Quartal 23: 45,6 Prozent). Allerdings war der Markt schon im Vorjahresquartal von den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs geprägt.

Auch die Prognosen für den weiteren Jahresverlauf werden verhaltener. Ging im ersten Quartal noch jedes vierte Unternehmen davon aus, im Jahresverlauf die Krise hinter sich zu lassen, zeigen sich nun nur noch wenig mehr als 20 Prozent entsprechend optimistisch. Vergleichbar habe sich auch die Zahl derjenigen entwickelt, die befürchten, auf die aktuelle Situation mit Personalmaßnahmen reagieren zu müssen.

„Die Unternehmen stemmen sich mit Macht gegen die Krise. Aber sie müssen erkennen, dass sich die Konsumentinnen und Konsumenten auch durch starke Angebote kaum noch zum Kauf bewegen lassen. Im ersten Quartal sprach noch jeder Dritte Onlinehändler von entsprechend erfolgreichen Kampagnen – nun ist es nicht einmal mehr jeder Vierte“, erläutert Groß-Albenhausen.

Zu Jahresbeginn hatte der BEVH für das Gesamtjahr noch ein Wachstum der E-Commerce-Umsätze von 4,8 Prozent prognostiziert. Dies sei nun nicht mehr haltbar. Nach eigenen Schätzungen geht der Verband stattdessen von einer deutlichen Korrektur und einem Rückgang der Umsätze von mehr als fünf Prozent zum Jahr 2022 aus. „In wesentlichen Warengruppen wächst der Druck, die Läger zu leeren, hinzu kommt noch ein Rabatteffekt“, so Groß-Albenhausen. „Selbst bei einer derzeit nicht absehbaren Verbesserung der Konsumstimmung im zweiten Halbjahr wären die bisherigen Rückgänge kaum aufzuholen. Die von uns befragten Konsumentinnen geben zudem nicht an, in den kommenden Monaten mehr online einkaufen zu wollen – sie verharren im Sparmodus.“

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