In den Coronapandemiejahren 2020 und 2021 wuchs der Umsatz der Gaming-Branche und die Anzahl der Spielenden beachtlich (DNV berichtete). Ein wichtiger Bestandteil dieser Branche sind Mobile Games. Als Mobile Games werden Videospiele, die als Apps auf Smartphones oder Tablets gespielt werden, bezeichnet. Laut der App-Analytics-Plattform Data.ai ist die große Verfügbarkeit dieser Gaming-Apps, die an jedem Ort gespielt werden können, für Spieler besonders attraktiv. Eine neue Studie von Data.ai konzentriert sich gezielt auf dem Umsatz und die Nutzung von Mobile Games in den Jahren der Coronapandemie und des Ukrainekriegs. Diese Studie besagt, dass die Downloads und Nutzungszeit von Mobile Games steigen, der Umsatz international jedoch sinkt.

Gaming-Apps werden immer mehr genutzt, aber der Umsatz schrumpft

Laut der Studie wuchs die Zahl der Downloads von Gaming-Apps 2022 im Vergleich zu 2021 um acht Prozent auf 90 Mrd. Dies bedeute, dass im Jahr 2022 weltweit pro Minute Gaming-Apps 171.000-mal heruntergeladen wurden. In Deutschland stieg die Zahl der Mobile-Game-Downloads von 770 Mio. im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Coronapandemie, auf 810 Mio. im Jahr 2022 an. Dazu kommt, dass, laut Data.ai, Spieler im Jahr 2022 insgesamt 6,4 Mrd. Stunden mit dem Konsum von Mobile Games verbrachten.

Trotz des anhaltenden Anstiegs von Mobile-Game-Downloads wurde im Jahr 2022 weniger für Gaming-Apps ausgegeben als im Vorjahr, sei es in der Form von kostenpflichtigen App-Downloads oder In-App-Käufen von zusätzlichen Levels oder kosmetischen Erweiterungen. In Deutschland ist die Höhe der Ausgaben für Mobile-Games im Vergleich relativ stabil und wuchs von 1,73 Mrd. Dollar im Jahr 2019 auf 2,47 Mrd. Dollar im Jahr 2022. Aber auch hier ist ein Rückgang zu beobachten, da im Jahr 2022 340 Mio. Dollar weniger für Mobile-Games ausgegeben wurde als im Vorjahr.

Coronapandemie und Ukrainekrieg hatten großen Einfluss auf Mobile Gaming

Nach Angaben in der Studie führte die geringere Anzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten aufgrund der Corona-Lockdowns zu einer größeren Bereitwilligkeit, Geld in Mobile Games zu investieren. Den Rückgang von finanziellen Ausgaben für Gaming-Apps im Jahr 2022, erklärt die Studie damit, dass viele Konsumenten durch die Inflation, die durch dem Ukrainekrieg ausgelöst wurden, ein geringeres Einkommen haben. Dies wirke sich besonders auf den Mobile-Games-Bereich aus.

Für 2023 rechnet Data.ai mit einem größeren Fokus auf plattformübergreifenden Spielen – Spiele, die sowohl auf Smartphones wie auch Spielekonsolen, wie der Playstation 5 oder Xbox Series X, oder dem PC gespielt werden können. Es wird auch damit gerechnet, dass Multiplayer-Gaming wichtiger werden könnte. Laut Data.ai hält der Erfolg von Mobile Gaming an, da im ersten Quartal des Jahres 2023 Spielende bereits 1,64 Mrd. Dollar für Mobile Games ausgegeben haben und fast 1,2 Mrd. Gaming-Apps heruntergeladen haben.